Querfeldein mit dem GolfHouse Kassel.
Irgendwie fiel einem in diesem Club Mitwirkenden vor gut zwei Wochen zufällig auf, dass im Wettspielkalender auf der Seite „Oktober“ ein wichtiger Eintrag fehlte: Das Querfeldein-Turnier, der alljährliche Spaß für groß- und klein(es Handicap). Nun, da dieser betreffende Mitwirkende sich ja angeblich ohnehin abseits der Fairways teilweise besser auskennt, als auf denselben, war ein 9-Loch-Parcours schnell erdacht und mit Hilfe von Google Maps zu Papier gebracht.
Ob denn Damen nicht mitspielen sollen, wurde dann gefragt; ob man Stahlhelm und Taschenlampe dabei haben sollte, wurde auch gefragt. Also wurde noch ein wenig rot und blau gesteckt, ein paar spielbeschleunigende Drop-Zonen eingerichtet und Abschlagswarnhinweise in verkehrsrot ausgedruckt. Fertig war ein ganz und gar nicht mehr #frauenfeindlicherparcours.
Platzwart und Headgreenkeeper Paul sorgten im Vorfeld an zwei Stellen für zeitweilige Fairways. Das GolfHouse Kassel sponsorte auf dem kurzen Weg einige kleine Last Minute Preise und Conny Rupf und Ronny Glaßl brachten leckere, originale Thüringer Bratwurst für danach mit. Allen Helfenden von hier ein herzlicher Dank.
38 Spieler, darunter 6 von den Warnungen unerschrockene Damen sind am Sonntag früh um 10:00 Uhr bei noch dichtem Nebel erschienen, um es mit dem für 36 Spieler vorgesehenen Kurs, der zweimal zu absolvieren war, aufzunehmen.
Sichtbedingt wurde dann mit einer halben Stunde Verspätung im Kanonenstart abgeschlagen. Auf der Bahn 1 galt es z.B., vom gelben Tee nahe dem Grün 18 das Grün 2 zu finden. Ein 195m Par 3 quer über vier Bahnen hinab ins Tal machte Lust, den Driver zu zücken, mit dem der Schlag dann doch oft gefährlich lang wurde.
Am „Feigling-Par 4“ vom Damenabschlag 4 auf Grün 5 wollte sich kaum einer der Herren die Blöße geben, etwa mit zwei kurzen Pitches über die ‚3‘ sicher zum Grün zu gelangen. Die Versuchung war einfach zu groß, das Grün in 135m über die Bäume blind direkt anzugreifen. Wenn das geklappt hat, war der Birdie nur Formsache und der Eagle sogar möglich. Der wäre bei Martin Hahn fast gefallen. Sein ausgelippter Eagleputt stoppte 27cm neben dem Loch, was trotzdem für den Nearest to the Pin mit dem zweiten Schlag reichte. Christina Schwalbach holte diese Wertung bei den Damen mit 1,09m.
Erinnert man sich an die Parcours der vergangenen Jahre, so entsteht der Verdacht, dass zu einem Querfeldein-Kurs, der was auf sich hält, ein Par 6-Loch einfach dazugehören muss. Hier hieß ein solches „6nach10“ und ging demzufolge vom Abschlag 6 zum Grün 10. Das an dieser Stelle gewünschte Flightfoto schafften auch tatsächlich 6 von 10 Flights ins Netz hochzuladen. Tolle Aktion!
Wo ging’s weiter? Am Damenabschlag 12 mit Zielgrün 13. Also so wie bei „Bubi“ im letzten Jahr, nur eben etwas kürzer, daher also der „Kurze Bubi“ (Jörg nahm es gewohnt gelassen mit Humor.) Penalty Area und Drop-Zone hielten die Verzweiflung beim Anzielen und Anspielen des nicht sichtbaren Grüns in Grenzen. Und weil’s so schön war, ging es gleich nochmal über die ’12‘, nämlich von Tee 14 rückwärts zu Pin 11 also „Nur mal kurz ums Eck“.
Dem kontrollierten Kurzspiel folgte dann mal wieder ein Spielplatz für die Longhitter von Abschlag 16 zum Grün 14. „Pressewarts Sonderpreis“ wurde an diesem Par 5 für den Longest Drive mit dem 2. Schlag ausgelobt. Francesco Iuzzolini erkundigte sich schon vor dem Start genau über die Modalitäten dieser Wertung, griff direkt über die ’15‘ an, hatte im zweiten Umlauf nach zwei Schlägen noch 100m zur Fahne, und war damit näher am Pin 14 als alle anderen. Modalitäten erfüllt: Eine Flasche Gin in blau für Franco! Bei den Damen war es wiederum Christina Schwalbach, die sich diese Wertung und den Gin in pink holte.
„Loch 17 1/2“, „2hoch4“ und „Der olle McQueen“ vom Tee 5 waren teilweise bekannte, insgesamt aber lösbare Herausforderungen, sodass man nach ’nur‘ 3 Stunden wieder am Grün 18 war, um auf der zweiten Runde alles nochmal besser machen zu können.
Zumindest zeitlich gab es in Runde 2 Verbesserungen. Nach 5 1/2 Stunden waren dann alle weitgehend wieder zurück und Ronny schon am Grill. Mit einer wirklich leckeren Bratwurst und einem Bier wurde die Zeit zur Siegerehrung am Puttinggrün überbrückt. Der o.g. Mitwirkende wurde nach „schnellem Rückbau“ des Platzes auf Normalzustand in jedem Fall nicht mit Buh-Rufen empfangen, was darauf schliessen lassen dürfte, dass es den meisten, insbesondere auch den Damen, viel Spaß gemacht hat, und somit ‚QFE‘ im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder im Wettspielkalender zu finden sein wird.
In der Nettoklasse A konnte sich ‚Grillchef‘ Ronny vor Ozan Ulusoy und Jörg Bublitz behaupten. In Klasse B gewann Michael Hauer (mit u.a. zwei starken Birdies) vor Benedikt Weyrich und Frank Hecker. Martin Hahn, als einziger „Singlehandicapper“ im Feld, sicherte sich knapp aber standesgemäß den Bruttosieg.
Alle weiteren Ergebnisse sind auch hier zu finden