Eines war in diesem Jahr grundlegend anders, als bei allen bisherigen Clubmeisterschaften im Kurhessischen Golfclub. Gestartet wurde nämlich schon am Samstag für alle auf der Bahn 10, damit die Runden der führenden Flights am Sonntag publikumswirksam vor der Clubterasse auf Bahn 9 enden konnten. Für den einen oder anderen gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt ein Modus, der gut angenommen wurde. Für die Herren galt es wie immer, 36 Loch am Samstag und 18 Loch am Sonntag zu Fuß und dieses Jahr bei Temperaturen um 28 Grad zu bewältigen. Die Damen, sowie die Senioren und Seniorinnen und auch die Jugend spielten am Samstag und am Sonntag wie immer jeweils eine Runde über 18 Loch im Zählspiel.

 

Herren- und Damenwertung

Dem 54 Loch-Wettbewerb der Herren stellten sich in diesem Jahr 18 Spieler, die sich den Anstrengungen der zwei Runden am Samstag gewappnet sahen.

Unter denen gab es im wesentlichen drei Kandidaten, die mit ernsthaften Ambitionen, es dem Titelverteidiger Steffen Stichling nicht zu leicht zu machen, an den Start gingen. Martin Hahn, zuletzt in ausgezeichneter Form mit einigen Runden in den 70ern, Vasilios Salampasidis, ebenso nach wie vor in der Lage, die 80 zu knacken und Ludwig Münstermann, regelmäßig in den Mannschaftsspielen mit niedrigen 80er Runden dabei.
Nun, dass eine Clubmeisterschaft offensichtlich ihre eigenen Gesetze hat, haben alle drei Anwärter früher oder später auf den drei Runden erfahren müssen. Bei Martin lief es schon am ersten Loch unrund und wurde danach nicht wirklich besser, nur Platz 7 nach 36 Loch. Ludwig konnte sich mit 174 in den Finalflight spielen und startete am Sonntag mit 4 Schlägen Vorsprung vor Vasilios von Platz 2. Zu diesem Zeitpunkt hatte Steffen aber schon eindruckvoll klargestellt, dass er an diesem Wochenende nichts anbrennen lassen wird. Mit einer 72 (zwei Bogeys, zwei Birdies) in Runde 1 und 77 in Runde 2 ging er mit 25! Schlägen Vorsprung auf die Sonntagsrunde. Mit „2 über“ in Runde 3 bestätigte er seine Form nochmal, verteidigte seinen Titel mit 223 Schlägen auf einem „bestens präparierten Platz“ (O-Ton Stichling) souverän und blieb dabei nochmal 4 Schläge unter seinem Vorjahresergebnis.
Ludwig rettete seinen zweiten Platz „gerade so“ mit einer durchwachsenen Finalrunde (94) und blieb damit einen Schlag vor Vasilios, der Platz 3 auch nur mit einem Schlag vor den Verfolgern Simon Minch und Francesco Iuzzolini ins Ziel brachte.

 

Auch in diesem Jahr sind leider nur zwölf Damen zur diesjährigen Meisterschaft angetreten, von denen jeweils wieder fünf in der Damenwertung und sieben um den Seniorinnentitel kämpften. In beiden Klassen hätten wir uns natürlich wieder mehr Teilnehmerinnen gewünscht, bekanntlich ist Dabeisein ja alles, auch wenn man sich keine Siegchancen ausrechnet.

In der Konkurrenz der Damen stand schon vor Beginn fest, dass ein neuer Name auf der Tafel der Clubmeisterinnen erscheinen wird, nachdem Titelverteidigerin Edeltraut Velde verletzungsbedingt nicht antreten konnte. Am Samstag hatten die Favoritinnen alle mit Problemen zu kämpfen. Bei Alexandra Dyroff und Andrea Nierling gesellten sich die eine oder andere 9 oder 10 in den ansonsten ordentlichen Score, sodass Sophie Bein mit einer 106 als Führende mit vier Schlägen Vorsprung in die zweite Runde gehen konnte. Auf den ersten neun Loch der Finalrunde (Bahnen 10-18) konnte Sophie mit 51 Schlägen den Vorsprung gegenüber Alexandra und Andrea (beide 50 Schläge) noch halten. Auf den zweiten neun Loch, also ab Bahn 1 bis zur Bahn 8, ließ Andrea Nierling dann aber keinen Doppelbogey mehr zu und ihren Konkurrentinnen keine Chance. Nur auf der finalen Bahn 9 rutschte ihr der Schlag zum Grün in den Bunker und der Putt zum Bogey am Loch vorbei zur 6.

Auch wenn die Damen danach einhellig bekundeten, nicht mitgezählt zu haben und somit nicht wüssten, wer denn nun gewonnen hätte, sind wir sicher, dass Andrea mit ihrer großartigen 93 (9 Schläge unter ihrer Platzvorgabe) da schon ahnte, dass sie „das Ding klargemacht“ hat. Sophie zeigte auf den letzten neun Loch Nerven an drei Bahnen, was sich auch durch Pars dazwischen nicht ausgleichen ließ. Es blieb ihr am Ende mit 2x 106 Schlägen Platz 2. Alexandra Dyroff notierte unglückliche Neuner an den beiden Par5 und eine 7 and der Acht, sodass es am Ende für sie der 3. Platz wurde.

 

Senioren und Seniorinnen

In der Seniorinnenwertung wurde es dieses Jahr spannend wie in einem Krimi bis ganz zum Schluss. Die 18fache und amtierende Senioren-Clubmeisterin Ute Oeste fand sich nach 18 Loch am Samstag mit einer 95 zunächst auf Platz 2, und lag damit einen Schlag hinter Helena Hornung und einen Schlag vor Claudia Gehrmann, die beide eine starke „Netto72“ aus Runde 1 zurückbrachten. Am Sonntag schob sich Claudia mit einem Birdie auf der 14 und einer 45 nach neun Loch an Ute vorbei und ging auf einem geteilten Platz 1 schlaggleich mit Helena auf Bahn 1. Mit Par auf der Eins und Doppelbogeys beider Konkurrentinnen ging Claudia dann erstmals alleinig mit 2 Schlägen in Führung. Triplebogey bei Claudia gegenüber Par bei Ute wendete das Blatt auf Bahn 4, was Claudia mit Par auf der 5 gegenüber Triplebogey bei Ute wiederum drehte. Zwei Bahnen vor Schluss lag Claudia noch einen Schlag vor Ute und vier Schläge vor Helena. Par auf der Acht und Bogey auf der Neun von Ute gegenüber zwei Bogeys bei Helena und zwei Doppelbogeys bei Claudia drehten das Blatt schließlich erneut zugunsten der alten und neuen Senioren-Clubmeisterin Ute Oeste.

Bei den Herren AK50 war der Wettkampf nicht minder spannend und das Ergebnis am Ende nicht minder knapp. Titelverteidiger Peter Hahn legte am Samstag mit einer 91 vor und ging mit 2 Schlägen Polster vor Manfred Reinhard und drei Schlägen vor Viktor Moll und Jörg Bublitz in die Sonntagsrunde. Ein Triplebogey von Peter auf dem Weg zum Clubhaus auf Bahn 18 nutzte Manfred mit Par zum Ausgleich nach 9 Loch. Beide schenkten sich auf den zweiten Neun nichts und blieben schlaggleich bis zum letzten Loch. „Green in Regulation“ und zwei Putts zum Par für Manfred gegenüber Bogey für Peter brachten die Entscheidung auf dem letzten Grün und bescherten Manfred Reinhard den zweiten Senioren-Clubmeistertitel nach 2021. Jörg Bublitz sicherte sich mit zwei 94er Runden im zweiten Flight „aus der Ferne“ Platz 3 der Senioren-Clubmeisterschaft.

Fehlt also noch die Jugendwertung: Hier konnte Johannes Wagner nach Gleichstand mit Maximilian Bechtel nach der Samstagsrunde am Sonntag seinen ersten Jugend Clubmeistertitel einfahren. In der Nettowertung konnte Loris Schenk mit zwei starken Unterspielungen von 67 und 69 den ersten Platz vor Ben-Luca Sajas (71,71) und Maximilian Bechtel (65,78) erringen.
Die Konkurrenz 2×9 Loch gewann Luis Krumpholz mit 10 Schlägen unter seiner Vorgabe vor Felix Riemann mit einem Schlag unter seiner Vorgabe.

Alle Ergebnisse im Überblick sind hier nachzulesen.

Wir gratulieren allen Siegern zu ihren neuen Meistertiteln und danken allen Teilnehmern und natürlich allen Helfern in Sekretariat, Gastro und auf dem Platz.